Sie suchen „Klimazeugen“, anhand derer sie die Auswirkungen des Klimawandels aufzeigen können. […]
Ganz nach dem Vorbild bei uns in Sulz. Der Phänologische Naschgarten ist nur einer von vielen Orten, an dem regionale Klimazeugen zu finden sind.
Sie suchen „Klimazeugen“, anhand derer sie die Auswirkungen des Klimawandels aufzeigen können. […]
Ganz nach dem Vorbild bei uns in Sulz. Der Phänologische Naschgarten ist nur einer von vielen Orten, an dem regionale Klimazeugen zu finden sind.
Geprägt von hohem Luftdruck war der Frühling bisher überaus sonnig. Die Kehrseite der Medaille – Regen ist Mangelware. Auch die wenigen Niederschlagsereignisse, meist in Schauerform, waren der buchstäbliche Tropfen auf den heißen Stein.
Freilich gab es immer wieder sehr niederschlagsarme Monate – etwa April 2007, 2009 (1 Liter/m²) oder 2015 (8 Liter/m²). Auch im März 2005 registrierten wir an unserer Station magere 5 Liter/m². Die gesamte Frühjahrssaison fiel dennoch meist mit zumindest durchschnittlichen Regenmengen aus.
In einem durchschnittlichen Frühjahr können wir in unserer Region mit 134 Liter/m² (Klimamittel 1992 – 2010) rechnen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir in diesem Jahr weit davon entfernt. Lediglich 33 Liter/m² konnten wir bis Ende April aus dem Messkübel an unserem Standort in Nexing entleeren.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass das Frühjahr 2020 bisher als das trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen 1986 an der Station Nexing in die Klimabücher eingehen wird.
Die überdurchschnittlichen Temperaturen ließen die Pflanzen früher austreiben. Die Marille etwa blühte in Sulz um 14 Tage früher als im langjährigen Mittel. Der Beginn des Austrieb des Apfels konnte um mehr als 3 Wochen früher als sonst beobachtet werden.
Das frühe Erwachen der Vegetation in Kombination mit den trockenen Böden verschärft die Situation durch den entsprechend höheren Wasserverbrauch der Pflanzen zusätzlich. Sichtbare Auswirkungen waren relativ kleine Blütenrispen beim Flieder bei gleichzeitig wenigen und unterdurchschnittlich ausgebildeten Blättern, das Wintergetreide ist im Wuchs deutlich zurückgeblieben.