besondere Wetterereignisse im Weinviertel
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1172
war ein sehr milder Winter, im Februar hatten die Vögel schon Junge.[1]
1186
blühten die Bäume schon im Dezember und Jänner, Ende Mai war die Ernte.[1]
1232
brachte der Winter nur 16 kalte Tage.[1]
1268
badeten die Kinder zu Weihnachten im Freien und die Veilchen blühten.[1]
1304
herrschte ein so trockener Sommer, dass man die Donau an vielen Stellen durchwaten konnte.[1]
1378
war der Winter so streng, dass ein Großteil der Weinstöcke erfror.[1]
1473
herrschte eine so große Hitze, dass zu Ostern (Anm: 28.4.) das Getreide blühte.[1]
1506
lag noch Ende Juni der Schnee fußhoch (33cm).[1]
1540
Vom 1. Februar bis 29. Juli regnete es nur ein Mal. Es war ein heißer trockener Sommer.[1]
1638
herrschte eine große Dürre, es mangelte an Futter und Getreide, sodass die Bauern das Vieh verkauften, das nach Bayern kam.[1]
1662
vernichtete ein Frost am Himmelfahrtstag (18.5.) die Weinernte, sodass die Bauern die sonst 400 – 500 Eimer Wein ernteten, kaum einen halben Eimer erhielten.[1]
1733
Vom 13. – 17. Mai war ein so großer Frost, dass viele Weingärten ausgehackt werden mussten.[1]
1768
war auch ein schneereicher Winter. Leopold Mozart schreibt am 12. Jänner in einem Brief an einen Freund nach Salzburg, in dem unter anderem steht:[1]
Glückseeliges Neues Jahr! […] Wir sind den 9.ten aus Brünn abgereiset; und obwohl der auf die grausame frühe Kälte eingefallene ungemein häufige Schnee die Strassen so bedecket, und der Wind die Weege mann hoch überwehet, und mit schnee bedecket hatte, daß die Posten theils ausgeblieben theils später eingetroffen und der Postwagen 9. Stunden auf einem Platze allein stecken geblieben; so sind wir doch glücklich mit 4. Postpferden den nämlichen Abend um 6. Uhr in Poyßdorff angelanget […][3]
1796
den 14. August war der ganze Himmel voller Donnerwetter; es blitzte fürchterlich auf allen Seiten. Nach 10 Uhr Nachts zog sich das ganze Gewitter über unsern Markt Gaunersdorf. Der Blitz zündete drei Preßhäuser. Es ging ein solcher Wolkenbruch nieder, der bei Mannesgedenken nicht gewesen ist. Das Wasser zerriß die Dämme, den abgeschnittenen Hafer von den Äckern weg. Die Wiesen und Gärten samt den meisten Häusern wurden voll Schlamm angefüllt; der Schaden war sehr beträchtlich[1]
Quellennachweise:
1 ÖKR Hans Rieder, Wetterkapriolen im Lauf der Jahrhunderte, Poysdorfer Stadtnachrichten 3/2006
2 Elfriede Popp, Denkbuch des Marktes Gaunersdorf, 2003
3 Mozartbriefe und Aufzeichnungen, Band 1: 1755 – 1776
4 Dieter Friedl, Bernhardsthaler Heimatbuch, 2013