Während hierzulande nun die für Ende Dezember / Angang Jänner üblichen tiefen Temperaturen zumindest vorübergehend ante portas stehen und einen winterlichen Charakter einleiten, steht die Wetterwelt im hohen Norden scheinbar Kopf.
Über der Dänemarkstrasse ist es zur Bildung eines Orkantiefs mit einem außergewöhnlich tiefen Kerndruck von aktuell 933 hPa gekommen. Ähnlich tiefe Werte wurden in Island etwa am 5.1.1983 (930 hPa) oder am 3.1.1933 (927,2 hPa) beobachtet. An der Tiefvorderseite werden massiv Lufstmassen subtropischen Ursprungs bis weit in nördliche Breiten und zum Nordpol transportiert.
Dies bleibt nicht ohne Folgen – die Temperaturen steigen, wenn auch nur vorübergehend, auf 20 – 25 Grad über dem Klimanormalwert an. Auch die Stratosphäre wird dadurch empfindlich gestört und der wettersteuernde Polarwirbel erfährt folglich einen Split.
Auswirkungen auf unser Wetter?
Einerseits hat sich der suptropische Hochdruckgürtel nun in jahreszeitlich übliche Breiten nach Süden zurückgezogen. Andererseits sorgen auch weiterhin Kaltluftvorstöße über dem Atlantik für rege Tiefdrucktätigkeit. Die daraus resultierende (südliche) Westlage sorgt bei uns mittelfristig für nass-kaltes Wetter und hält kontinentale Kälte vorerst auf Distanz.