Oft besungen und zugegebener Maßen – wer träumt nicht von weißen Weihnachten?
Doch eigentlich ist eine durchgehende Schneedecke im Flachland zur Weihnachtszeit eher die Ausnahme denn die Regel.
Logisch gedacht
Terminlich fallen die Weihnachtstage ziemlich ungünstig. Die Wintersonnenwende ist zu diesem Zeitpunkt gerade mal wenige Tage her und die beiden Hochwintermonate Jänner und Februar mit den für gewöhnlich tiefsten Temperaturen im Winterhalbjahr, stehen noch bevor. Hat es doch einmal vor den Feiertagen mit Schnee geklappt, so schlägt das Weihnachtstauwetter mit schöner Regelmäßigkeit unbarmherzig zu. Nicht selten sind just zur besinnlichsten Zeit im Jahr zweistellige, positive Temperaturwerte auf den Thermometern abzulesen und die weiße Pracht, schon wieder Schnee von gestern.
Fakt
Wenngleich auch immer wieder ältere Leute von weißen Weihnachten mit Flockengestöber in früheren Zeiten erzählen, so war es trotzdem auch damals keineswegs der Regelfall. Eine Auswertung der Wetteraufzeichnungen liefert klare Fakten: statistisch ist das Weinviertel zu Weihnachten nur jedes 4. Jahr mit einer durchgehenden Schneedecke von mindestens 1 cm überzogen – dies war zuletzt 2005 in unserer Region der Fall.
So gesehen wären weiße Weihnachten schon längst überfällig. Doch Frau Holle will auch heuer wohl die Betten nicht mehr schütteln.
Kürzlich meinte Leser Olympiakos
Zitat: „Lese hier gerade im Kurier vom 25. Dezember, dass dies was sie da schrieben („Mär weisse Weihnachten“) früher doch so gestimmt hat in etwa. Zumindest in den Landeshauptstädten wars früher doppelt so oft weiss wie in den letzten 30 Jahren, las ich. Ersuche daher um Überprüfung …“
Ein Blick in die Klimastatistik der ZAMG relativiert so manch Geschriebenes diverser Printmedien: So gab es im Zeitraum 1951-82 an der Station Wien Hohe Warte 12 mal (= 40 %) weiße Weihnachten, während es von 1983-2014 lediglich 7 mal (= 23 %) zu dieser Zeit weiß war. Selbiges gilt übrigens auch für Eisenstadt oder St. Pölten.