Ungewöhnlich hohe Temperaturwerte für einen 10. Jänner wurden heute an sämtlichen Wetterstationen gemessen. Im östlichen Weinviertel stieg das Quecksilber bis knapp zur 17-Grad-Marke an. Wie kommts?
Über Mitteleuropa verläuft derzeit der Jetstream. Mit ihm werden, ob der starken Winde in allen Höhen in rascher Abfolge Frontensysteme über unser Gebiet gesteuert. Heute befand sich der Ostalpenraum im weit offenen Warmsektor zwischen Warm- und Kaltfront. In diesem Bereich wird sehr milde und trockene Luft herangeführt (im Vertikalschnitt schön zu sehen – der Warmsektor beginnt weit östlich etwa bei eine Länge von 25° Ost [im rechten Bereich der Grafik]). Die Temperatur liegt bei +6 Grad in 850 hpa (1500 m) über dem Weinviertel. Gleichzeitig weht orkanartiger Wind mit im Mittel 70 Sachen (Knoten wohlgemerkt! – etwa 130 km/h) bis in große Höhen. Erst diese Dynamik mischt die Warmluft bis zum Boden herunter und ermöglicht solch hohe Temperaturmaxima zu dieser Jahreszeit.
Das Spektakel ist vorbei, sobald die nachfolgende Kaltfront durchrauscht. Und die lässt nicht lange auf sich warten…