Herbst 2013

Die Rückkehr der Westdrift!

Wer auf eine Verlängerung des zurückliegenden Sommers bis in den Herbst hofft, wird wahrscheinlich enttäuscht werden.

Blicken wir mal wieder weit hinauf zur Nördlichen Hemisphäre respektive der Arktis. Der aktische Sommer war recht kalt, was zu einer sehr stark verringerten Schmelzrate des Eis geführt hat. Wir erinnern uns, eine verstärkte Schmelzrate im vergangenen Sommer ( 2012 ) führte u.a. zu einer abgeschwächten Nordatlantischen Oszillation da die Gegensätze bis in mittlere Breiten herabgesetzt wurde.

Da dies im zurückliegenden arktischen Sommer ausgeblieben ist und dieser darüber hinaus sogar ungewöhnlich kalt verlief, muss gegenwärtig davon ausgegangen werden daß nun verstärkt permanent Kaltluft aus der Arktis via Baffin Bay / Davis-Straße / Labradorstrom in Ri. Neufundland transportiert wird.

Dieser Umstand wiederum sollte die Tiefdruckproduktion im Bereich Neufundland anregen. Die Folgen für Mitteleuropa sollten hinlänglich bekannt sein : im Spätsommer / Frühherbst führt dies zu wechselhaften Wetter, geprägt von starken Niederschlägen und milden Temperaturen. Tiefdruckeinfluß wird aber auch kurzzeitigen Kaltluftvorstößen aus Nordwest eine Möglichkeit bieten auf Mitteleuropa überzugreifen. Da sich aber hier gegenwärtig wenig Kaltluft angesammelt hat dürften diese recht moderat verlaufen.

Da sich im Atlantik darüber hinaus eine schwache Hurrikansaison ankündigt ist im Zusammenspiel dieser beiden Komponenten mit einem oder mehreren starken Stürmen hervorgerufen durch Tiefdruck im Bereich Neufundland im Spätherbst  zu rechnen.

Kurz und knapp : ein wechselhafter aber milder Herbst scheint anzustehen, von den Niederschlägen her dürfte er deutlich zu nass ausfallen, von den Temps her etwas über "normal", also von +0,5° bis +1,5° Abweichung zum Klimamittel 1961-1990.