Die Großwetterlage hat sich am Wochenende umgestellt – mit der Bildung eines Tiefdruckgebietes über Oberitalien wurden recht feuchte Luftmassen aus dem Mittelmeerraum herangeführt und zum Teil recht kräftige Niederschläge ausgelöst. Nach dem 2. trockensten Juli in der Nexinger Klimareihe ist nun endlich die extreme Trockenheit im Weinviertel gelindert. An manchen Standorten dürstete die Natur schon sehr.
Üblicherweise kommt es bei solch einer Wetterkonstellation „Tief Oberitialien“ zu flächendeckendem Niederschlag; die Niederschlagsmengen sind über weite Gebiete abseits von Gebirgen recht homogen.
Doch diesmal war irgendetwas anders. Bei der morgendlichen Routinekontrolle der Messdaten der automatischen Station sticht der 24-Stunden-Wert mit 13,5 Liter pro Quadratmeter hervor. Wie kann dies sein, wenn es sämtliche anderen Stationen in der Region teils nicht einmal auf 1/3 dieses Wertes brachten? Ein Messfehler? Fehler in der Datenübertragung?
Im Rahmen des Qualitätsmanagements wird der Wert mit der Handmessung verglichen und siehe da – dieser Messwert deckt sich mit jenem der automatischen Station.
Schwache Konvektion und Windverhältnisse
Naturgemäß handelt es sich aufgrund des Ursprungs der Luftmassen um feucht-labile Luft, welche leichter aufsteigt als trockene, kältere Luft (Konvektion). In der Höhe kommt es ob des Feuchtegehalts zur Kondensation und zu konvektiv verstärktem Niederschlag. Mangels Wind bleiben die Niederschlagszellen nahezu ortsfest und regnen sich auf der Stelle aus. Diesmal über der Wetterstation – ein glücklicher Zufallstreffer. Sonst würde im weiten Raster der Stationsstandorte dieses Niederschlagsereignis im wahrsten Sinne des Wortes wohl still und leise „den Bach runter geh’n“.
Mittlerweile hat sich eine Tiefdruckrinne etabliert und weiteren Regen und -schauer gebracht. Das langjährige Soll im August ist bereits übertroffen; das Defizit des Juli ist dagegen aktuell noch nicht ausgeglichen.