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wechselhafter, doch markant trockener April 2015

Wie nahezu immer im Frühling lagen die Extremwerte weit auseinander und reichten von -2,1 Grad bis 25,1 Grad. Möglich machen dies Luftmassen, welche im Wechsel aus dem arktischen Raum und den Subtropen unser Wettergeschehen beeinflussen – typisch für das Frühjahr.

Nach einem frischen Osterfest zu Monatsbeginn und einem deutlich unterkühlten ersten Monatsdrittel erholte sich das Wetter rasch. Bereits am 16. konnte ein Sommertag (Tagesmaximum > 25 Grad Celcius) verzeichnet werden. Die mittlere Monatstemperatur lag mit einer Abweichung von -0,2 Grad nahe am Klimamittel 1992-2010. In der jüngeren Vergangenheit lagen sämtliche April-Monate über dem langjährigen Mittel; einen kühleren (und dem Klimamittel entsprechenden) April verzeichneten wir zuletzt 2008.

markante Trockenheit

Obwohl durchziehende Fronten den einen oder anderen Regenschauer ausließen, war dies nicht mehr als der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“; es reichte gerade einmal zu einem Fünftel der sonst in diesem Monat üblichen Niederschlagsmengen. Mit nur 8 Millimeter Niederschlag geht der April 2015 somit als bisher zweittrockenster in die Nexinger Klimareihe ein.

Frühlingspflanzen blühten leicht verspätet

Die in den letzten Jahren überdurchschnittlichen April-Temperaturen ließen den Blühbeginn vieler Pflanzen immer früher starten. Das Temperaturniveau am Klimamittel im heurigen April zeigt auch im Entwicklungsstand der Vegetation Auswirkungen: Marille und Apfel blühten um rund eine Woche verzögert, Löwenzahn sogar 10 Tage später – verglichen mit dem 10jährigen Mittel.

extreme Trockenheit im Weinviertel

extreme Trockenheit im Weinviertel 2013

Trockenschäden an Mais (Nexing 2013)

Des einen Freud‘ des anderen Leid‘ – so könnte man die aktuelle Situation bezeichnen. Hochdruckeinfluß in den vergangenen Wochen bescherte uns einerseits freundliches und trockenes Sommerwetter, andererseits führt das Fehlen von Niederschlägen zu einem markanten Niederschlagsdefizit. Überdurchschnittliche hohe Temperaturen tun ihr übriges dazu und lassen Böden und Vegetation noch schneller vor sich hin dörren.

Wie auch die ZAMG in ihrer Monatsbilanz des Juli berichtet, fielen im Mittel nur rund 35 % der sonst üblichen Niederschlagsmenge. Der anfängliche Monatsüberschuß aus dem Vormonat ist damit auch schon wieder dahin.

tägliche Niederschlagssumme Juli 2013

Dies steht im Einklang mit den Aufzeichnungen der in Nexing gemessenen Niederschlagssumme von 24 mm (-41,9 mm zum Referenz-Zeitraum 1992-2010) und ist repräsentativ für das Weinviertel.  Lediglich ein Gewitterguß am 10. des Monats verwies den Juli 2013 hinter 2006 (damals wurden 10,9 mm registriert) auf den 2. Platz der dürren Juli-Monate in der Messreihe der Station.

Wasser von oben bis zum Ende des Mittelfristzeitraumes?

Fehlanzeige. Im günstigsten Fall bringt das eine oder andere Gewitter lokale Linderung der Trockenheit – der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.