Das Schicksal unseres Hochsommerwetters wird maßgeblich von der Lage des Jetstreams (= Starkwindband in rund 9 km Höhe) bestimmt. Dieser steuert entlang der Frontalzone – sie trennt polare Luftmassen von warmer, subtropischer Luft – auch die mitziehenden Randtiefs.
Ende Juni/Anfang Juli (Siebenschläfer-Regel) hat nun der Jetstream für gewöhnlich seine sommerliche Position eingenommen, welche sich oft bis weit in den August hinein nur unwesentlich ändert. In 2 von 3 Jahren (mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 70 %) charakterisiert der Wetterverlauf in diesem Zeitraum jenen des Hochsommers.
Aktuell verläuft das Starkwindband entlang des 50. Breitengrades in West-Ost-Richtung vom nördlichen Atlantik bis zu den Britischen Inseln und etwas abgeschwächt weiter nach Nordosteuropa.
Tiefdruckgebiete entlang der Frontalzone einerseits und ein relativ starkes Azorenhoch andererseits, führen zu einer Wellenbewegung des Jetstreams. So kann für ein paar Tage auf der einen Seite der Welle hochsommerliche Hitze auftreten, ehe auf der anderen Seite der Welle wieder kühlere und feuchtere atlantische Luftmassen für gemäßigtes Sommerwetter sorgen.
Ein Blick auf die Ensemblekarte für den Höhendruck, ausnahmsweise über den Mittelfristzeitraum hinaus, lässt weiterhin die starke Westwinddrift über dem Atlantik erkennen. Die farbigen Flächen von grün zu orange in der Karte stellen die Prognoseunsicherheit dar (je dunkler das Orange, desto unsicherer die Prognose).
Alle Zeichen deuten demnach auf einen raschen Wechsel von kurzen Hitzephasen gefolgt von Gewittern und feuchteren Wetterepisoden hin – unterm Strich ein typisch mitteleuropäischer Sommer auch bei uns im Weinviertel.