Die fortgeschrittene Klimaerwärmung hat auch das Wetter bei uns im Weinviertel deutlich geprägt.
Gemäß dem Klimabericht der ZAMG lag die mittlere Jahrestemperatur österreichweit (übrigens auch regional bei uns im Weinviertel) um +0,9 Grad über dem langjährigen Mittelwert. Das bedeutet Platz 8 in der langjährigen Klimareihe – und die ist wirklich lang. Schließlich gibt es an der ZAMG Wetteraufzeichnungen bereits seit 1768.
In der deutlich jüngeren Messreihe aus Nexing landete das abgelaufene Jahr immerhin auf dem sechsten Platz.
Ein kurzer Abriss, was 2017 aus klimatologischer Sicht aufzuwarten hatte:
- Das Jahr startete mit einem der kältesten Jänner Monate in den letzten 30 Jahren (tiefste Temperatur -15,8 Grad am 7.), gefolgt vom wärmsten März (+3,5 Grad über Norm) seit Aufzeichnungsbeginn.
- Der April zeigte sich launisch, nass und dementsprechend unterkühlt. Vor allem der Spätfrost am 20. und 21. (Temperaturminimum -1,4 Grad) machte der Vegetation speziell in Muldenlagen zu schaffen. Partielle Frostschäden an Weinstöcken und Obstbäumen waren die unweigerliche Folge.
- Unauffällig der Mai, dem ein sehr warmer Juni mit wenig Niederschlag und einigen heißen Tagen in der 3. Monatsdekade folgen sollte.
- Juli und August: Die Trockenheit bleibt das große Thema. Das Temperaturmaximum des Jahres war am 3.8. zu verzeichnen (36,6 Grad).
- Der September war einer der kühlsten seit 2010. Geprägt von Tiefdruckeinfluss südlich der Alpen wird die Sommertrockenheit mit einem Niederschlagsüberschuss von 165 % im Vergleich zur Klimanorm beendet.
- Feucht und überdurchschnittlich temperiert folgte der Oktober und mit stürmischem Ende. Der damit verbundene kräftige Temperaturrückgang konnte das Monatsmittel nur wenig nach unten korrigieren.
- Der November startete deutlich zu mild für die Jahreszeit. Ab Mitte des Monats konnten durchschnittliche, phasenweise auch unterdurchschnittliche Temperaturwerte registriert werden. Zum Monatswechsel folgten die ersten Schneefälle mit Ausbildung der ersten Schneedecke.
- Mit Ausnahme der ersten Woche im Dezember viel dieser Monat eher spätherbstlich als winterlich aus. Das Auftreten von Niederschlägen konzentrierte sich vor allem auf die Tage zwischen Weihnachten und Silvester.
Kurz zusammengefasst – das Wetterjahr war deutlich milder (+0,9 Grad) und ist abschnittsweise (Jänner, März, Juni – August) mit großen Niederschlagsdefiziten verlaufen. Bilanz: -20 % des sonst üblichen, mittleren Jahressolls.
Spezielle klimatologische Tage an der Station Nexing:
78 Sommertage
32 Heiße Tage
03 Tropennächte
85 Frosttage
22 Eistage
01 Tag mit strengem Frost
Die vollständige Witterungsübersicht 2017 mit sämtlichen Kennzahlen und Werten finden registrierte Benutzer im Downloadbereich des Datenarchivs.
Schön zu sehen im Klimaspiegel der ZAMG (am Beispiel Poysdorf) die lange Phase mit großem Niederschlagsdefizit von Juni bis Mitte September. Bemerkenswert sind auch die langen Wärmeperioden, welche schlußendlich für das überdurchschnittliche Jahresmittel der Temperatur verantwortlich zeichnen.