Binsenweisheiten

Der KURIER-Redakteur hat da etwas sehr vereinfacht zusammengefasst …

„Grund für die momentan extreme Hitze ist die warme Luft im östlichen Alpenland.“

Quelle: https://kurier.at/chronik/oesterreich/hitze-noch-nie-wurde-im-sommer-in-wien-so-viel-strom-verbraucht/400535701 (abgerufen am 27.06.19)

Im nächsten Satz klingt das schon besser, kein Wunder, es ist ein direktes Zitat und nicht irgendetwas, was ein Redakteur sich zusammenfabuliert hat.

„Der Wind bringt die warme Luft aus den Bergen in die Städte, wo der Beton diese bis in die Nacht hinein speichert“, erklärt UBIMET-Meteorologe […]

Die heiße Luft wird eigentlich aus Afrika über den Mittelmeerraum bis in den Alpenraum geführt. Die Alpen fungieren wie eine erhöhte Heizplatte und verstärken die Hitze noch. Mit der starken Sonneneinstrahlung Ende Juni wird die Heißluft bis zum Boden herabgemischt. Die sich entwickelnden Talwindsysteme und lokale Föhneffekte können die Heißluftzufuhr noch verstärken.

Der Satz oben ist natürlich Schmafu. Richtig hätte er lauten müssen:

Grund für die momentan extreme Hitze ist eine ausgeprägte Südwestlage mit einem kräftigem Hoch über dem Mittelmeerraum und Mitteleuropa, mit der extrem heiße Luft nordafrikanischen Ursprungs bis in den Alpenraum gelangen kann.

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Über Forscher (in Kooperation mit Meteoerror)

Quelle: Blog | https://meteoerror.wordpress.com ein Medienwatchblog, dessen Schwerpunkt auf der Darstellung meteorologischer Sachverhalte in den Medien liegt. über den Autor: abgeschlossenes Diplom-Studium der Meteorologie & Geophysik in Innsbruck | seit 2010 Berufsmeteorologe | umfassendes Interesse für meteorologische Phänomene wie Föhn, Tornados, Gewitter, Schnellläufer (Stürme), Talwindsysteme | fühlt sich dem Gewissen verpflichtet, über irreführende Darstellungen meteorologischer Sachverhalte in den Medien aufzuklären.